Konzert

Dillon in Nürnberg

Für die von der Musikpresse als Glücksfall des deutschen Pop bewertete junge, brasilianisch stämmige Wahlberlinerin waren Internet & Co. als zukunftsträchtiges Senkrechtstartermedium ein Segen. Denn seit ihrer virtuellen hinreißenden Präsenz auf MySpace und Youtube, die Dominique Dillon de Byington beim Singen selbstkomponierter Songs am heimischen Klavier zeigt, avancierte sie quasi über Nacht zur einer viel gesehenen neuen Female-Indiepop-Hoffnung. Das war 2007. Kurze Zeit darauf verzauberte sie sämtliche Gazetten von Vogue bis Die Welt, alle wollten sie interviewen. Dillon trotzt jeglichem Schubladendenken mit einer sehr individuellen, facettenreichen und mädchenhaften Stimme, die gleichermaßen erwachsen wie tiefgründig wirkt und mit einer Präsenz, die manches Mal introvertiert, dann wieder völlig nach außen gekehrt ist. Doch ist sie immer echt und überzeugend. Mit ihrer Musik bewegt sie sich irgendwo zwischen Chanson, Pop und Elektronik Sounds, Hauchen und Brummen, Keuchen und Flehen. So lebt auch This Silence kills – ihr erstes Studioalbum – von Spannungszuständen zwischen düsterer Melancholie und grellem Licht. A lot of blood, sweat and tears went into this record, literally. (Dillon) Für ihr Konzert in der Katharinenruine macht sie extra einen Abstecher vom Melt!-Festival, um dieses Album zu präsentieren.