Theater

Theater: Nichts

Ich möchte lieber nicht. – Immer wieder antwortet Bartleby: I would prefer not to. Bitten, wohlmeinendes Zureden und selbst Drohungen erweisen sich als zwecklos. Der Angestellte an der New Yorker Wallstreet treibt seine Umwelt in schiere Verzweiflung. Seine konsequente Enthaltung führt ihn zur völligen Lebensverweigerung. In Bartleby personifizieren sich Chaos und Absurdität dieser Welt. Die sinnhafte Existenz eines nichthandelnden Individuums wird offenkundig in Frage gestellt. Melvilles berühmte Erzählung Bartleby, gleich nach Moby Dick entstanden, gilt als bestes seiner Werke und ist inhaltlicher Ausgangspunkt für NICHTS, einer Produktion der Schauspieler und Regisseure Thomas Stang (Nürnberg) und Jochen Strodthoff (HUNGER&SEIDE, München). Die Solo-Performance untersucht im Widerspruch von Nicht-Handeln und dessen Darstellung aktuelle Vermeidungsstrategien sowie die Frage nach denkbaren politischen Konsequenzen.

 

KONZEPT, PERFORMANCE Thomas Stang / KONZEPT, REGIE Jochen Strodhoff / FILM Peter Wendl / INSTALLATION Thomas Mahnecke / LICHT Michael Bischoff